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Beschleunigungssensoren messen Sitzaktivität auf dynamischen Bürostühlen
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MSR Schock-Datenlogger überwachen NASA-Transport

MSR165 Datenlogger unterwegs zur Internationalen Raumstation ISS

Bereits zum fünften Mal in Folge begleiten die elektronischen Datenerfassungssgeräte von MSR Electronics die Versorgungsflüge eines «Cygnus»-Raumtransporters zur Internationalen Raumstation ISS. Die mit Beschleunigungssensoren ausgestatteten Mini-Datenlogger liefern den amerikanischen Raumfahrbehörden detaillierte Daten über Transportbelastungen, welche auf das Ladegut einwirken.

Besonders die G-Kräfte, welche durch die Beschleunigung des unbemannten Versorgungsraumschiffes beim Start entstehen, bedeuten für das Frachtgut eine hohe Belastung und können für empfindliche Güter kritisch sein.

„We are getting truly spectacular data from these tiny data loggers“, so Michael Bain, ISS Cargo Integration and Operations Services Manager von der Orbital Sciences Corporation. Die amerikanische Firma hatte am 18. September 2013 erstmals ihren Raumtransporter „Cygnus“ auf die Reise zur Internationalen Raumstation ISS geschickt. Orbital Sciences ist neben SpaceX eine von zwei privaten US-Firmen, die für die US-Raumfahrtbehörde NASA Nachschub zur Internationalen Raumstation bringen. Die NASA hatte 2011 ihr Shuttle-Programm eingestellt und verfügt damit nicht mehr über eine eigene Weltraumflotte.

MSR Datenlogger zur Überwachung des Frachtraums

International Space Station ISS. Source: DVIDS, dvidshub.net, NASAEine zweistufige Trägerrakete vom Typ „Antares“ brachte die unbemannte Raumkapsel von Orbital 2013 zur ersten Testmission ins All. An Bord der Cygnus befanden sich nebst Lebensmitteln, medizinischen Bedarfsartikeln, wissenschaftlichen Hilfsmitteln, Material und Gerätschaften für die Besatzung der ISS auch 10 mit 3-Achsen-Beschleunigungssensoren ausgestattete MSR165 Datenlogger von MSR Electronics. Ziel der Messungen war es, den gesamten Transportweg bezüglich Schock und Vibrationen aufzuzeichnen, da ein Teil der Fracht besonders empfindlich gegenüber Belastungen war. Die MSR-Datenlogger mit ihren hochempfindlichen Sensoren eignen sich für Einsätze in Raumfrachtern vor allem deshalb besonders gut, weil sie autonom während langer Zeit exakte Messungen durchführen und speichern können und zudem über ein sehr geringes Gewicht und ein kleines Format verfügen.

Der Cygnus-Raumtransporter war bei der Testmission für 23 Tage an die Internationale Raumstation ISS angedockt und hatte danach die Raumstation wieder verlassen. Die mit den MSR Datenloggern aufgezeichneten Daten konnten von Orbital erfolgreich ausgewertet werden. Am 9. Januar 2014 erfolgte bereits die nächste Mission zur ISS (Orb-1), wiederum mit 10 Messgeräten von MSR Electronics an Bord der Cygnus. Im Juli 2014 startete die Orbital-2-Mission. Die 3-Achsen-Beschleunigungssensoren der MSR Datenlogger massen dabei wiederum die Belastungen sowohl während des Starts als auch während des gesamten Fluges ins All bis zum Andocken an die ISS und zeichneten diese G-Kräfte im internen Speicher auf. Aufgrund dieser Aufzeichnungen konnte die Crew erkennen, ob kritische Belastungen auf dem unbemannten Flug auf die teilweise sehr empfindliche Fracht eingewirkt hatten.

Dazu nochmals Michael Bain: „We are able to track virtually every physical event that occurs on the spacecraft from roll-out to the launch pad, to rocket rotation to the vertical, to ignition, launch, main engine cut-off, stage separation, upper stage ignition and burn-out, fairing separation, … even the movement of the spacecraft while attached to the space station arm. We are getting our money’s worth, thanks to the hard work of the folks at MSR.“ („Wir können buchstäblich jedes physikalische Ereignis nachvollziehen, das auf den Transporter wirkt: vom Rollen auf die Abschussrampe, über die Rotation der Rakete in die Vertikale, die Zündung, den Abschuss, die Abtrennung des Hauptantriebs, die Separation der Stufen, die Zündung und das Ausbrennen der Oberstufe, die Abtrennung der Verkleidung, … bis hin zur Bewegung des Raumtransporters, während der Roboterarm der Raumstation ihn im Griff hat. Eine in jeder Hinsicht lohnende Investition für uns – dank der engagierten Arbeit des Teams von MSR.“). Die Daten der MSR-Logger werden von den Astronauten auf der ISS jeweils via microSD-Karte auf dem PC ausgelesen und an die Orbital Crew zurück auf die Erde übermittelt. Orbital vergleicht die aufgezeichneten Daten mit vorgängig durchgeführten Modellberechnungen und Prognosen und übermittelt danach eine Analyse über die Ladegut-Belastungen als Best-Practice-Nachweis an die NASA.

Strenges Prüfverfahren

Die in den Messgeräten verwendeten Akkus werden jeweils vor den Missions in der Akku-Prüfstelle der NASA im Johnson Space Center in Houston, Texas, einzeln intensiv getestet und nummeriert. Nach erfolgreichen Tests werden sie an den Firmensitz der MSR Electronics GmbH in Seuzach bei Winterthur geliefert und dort in die MSR Datenlogger eingebaut. Jeder dieser Logger wird von MSR mit einer Seriennummer und einem Zertifikat versehen, welches bestätigt, dass die eingebauten Akkus von der NASA getestet wurden. Anschliessend wird jeder einzelne MSR-Datenlogger bei der Orbital Sciences Corporation in Dulles, Virginia, nochmals überprüft und aktiviert, bevor er zum Startgelände, der Wallops Flight Facility (WFF) auf Wallops Island, an der Küste von Virginia, gebracht wird. Nach ihrer Aktivierung und Vorbereitung werden die MSR Datenlogger an vorab bestimmten Stellen im Frachtraum installiert.

Die Datenlogger von MSR sind inzwischen bereits zum fünften Mal für die Orbital Sciences Corporation im Einsatz. Die Vorbereitungen für Orb-3 sehen Sie im spannenden Bericht in „Eco“, dem Wirtschaftsmagazin von SRF, Schweizer Fernsehen:

Mission update Orb-3:

Der nächste Cygnus / Antares Launch war für den 28. Oktober 2014 vorgesehen. Wie Orbital Sciences in einer Pressemitteilung mitteilte, hob die Antares-Rakete zwar am Dienstagabend pünktlich um 18.22 Uhr ab, explodierte jedoch einige Sekunden später.

Mission update OA-4:

Der unbemannte Raumtransporter „Cygnus“ hat am Mittwoch, 9.12.15, planmässig die Internationale Raumstation (ISS) erreicht. Nach dreimaliger Verschiebung wegen schlechten Wetters war die „Cygnus“ am Sonntagabend vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida zur ISS gestartet. An Bord des Transporters befinden sich nebst drei Tonnen Nachschub für die Raumstation wiederum zehn MSR165 Datenlogger von MSR Electronics, zwecks Schock- und Vibrationsmessungen.

TV-Bericht «Schweizer Technik im All», Schweizer Fernsehen SRF1

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Neu: WLAN-Datenlogger MSR145W2D

Funk-Datenlogger MSR145WD für Lantal Textiles AG

Messdaten aus dem Flugzeugsitz

Bekannt sind Mini-Datenlogger vor allem für den Einsatz zur Maschinen-, Anlagen- oder Transport-Überwachung. Doch auch bei anderen Anwendungen können Datenlogger mit grossem Nutzen verwendet werden, wie zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Generationen von Flugzeugsitzkomponenten.

Flugzeugsitze müssen zum einen für den Menschen sehr bequem sein, pflegeleicht mit hoher Qualität sowie mechanisch stabil. Ein wichtiger Punkt kommt aber noch hinzu: Sie müssen auch noch sehr leicht sein, denn jedes Kilogramm mehr an Masse bedeutet höhere Betriebskosten durch grösseren Kerosinverbrauch und damit einen höheren CO2-Ausstoss. Alle Sitzhersteller in der Flugzeug-Industrie sind deshalb stark daran interessiert, sowohl die ergonomischen Aspekte zu optimieren, aber auch das Gewicht der Sitze weiter zu senken.

Grosse Gewichtseinsparung erzielbar

Seit langem in diesem Sektor tätig ist die Schweizer Firma Lantal Textiles AG. Lantal ist führend in Design, Herstellung und Vermarktung von Textilien und Dienstleistungen für den internationalen Luft-, Bus- und Bahnverkehr. Die Firma hat vor einigen Jahren ihr so genanntes „Pneumatisches Komfortsystem“ entwickelt. Dessen Prinzip: Luftgefüllte Kissen ersetzen die herkömmliche Schaumpolsterung. Dies sorgt für erhöhten adaptiven Komfort und ein reduziertes Sitzgewicht: Pro Business-Class-Sitz lassen sich rund 1,5 bis 3 kg und pro First-Class-Sitz etwa 3 bis 5 kg an herkömmlicher Polyurethan-Polsterung einsparen, bei erweitertem Funktionsumfang.

Durch die Luftkammern verteilt sich der Druck optimal, auch kann der Fluggast den Härtegrad persönlich anpassen. Sowohl in der Sitz- wie auch in der Liege-Position passt sich das luftgefüllte Kissen automatisch den gewünschten Verhältnissen an – das sind nicht zuletzt Marketing-Argumente für die Luftfahrt-Gesellschaften. Dazu ist natürlich eine ausgefeilte Druckregelung nötig, welche ausserdem durch entsprechende Pumpen und Ventile diese „Komfort-Verhältnisse“ für den Passagier trotz des sich ändernden Kabinendrucks beibehält. Das pneumatische Komfortsystem sollte vollkommen wartungsfrei arbeiten, die Arbeitsweise der Kissen sollte also während der gesamten Lebensdauer unverändert bleiben. Zum Einsatz kommen die Flugzeugsitze dieser Bauarten mittlerweile bei einer Vielzahl internationaler Luftfahrtgesellschaften, dort überwiegend in den Kabinen der First- und Business-Class.

Mini-Logger untersuchen die Pneumatik-Regelungstechnik

Ein Logger der Serie MSR145WD, eingebaut für Testzwecke in ein Sitz-Luftkissen (hier ohne Überzug). Die Druckwerte werden via BLE nach aussen übertragen. Ein Kissen eines realen Passagier-Sitzes ist zusätzlich in einen „Fireblocker“ verpackt und hat darüber noch Airline-typische Bezüge – für den Fluggast ist das Kissen also nicht sichtbar. Quelle: Lantal Textiles AG Für die Weiterentwicklung und für Langzeittests der damit verbundenen pneumatischen Regelungstechnik nutzt das Schweizer Unternehmen die Funk-Datenlogger MSR145WD der ebenfalls in der Schweiz beheimateten MSR Electronics GmbH. Diese daumengrossen Mini-Datenlogger können mit internen Sensoren in frei einstellbaren Abtastintervallen die Parameter Temperatur, Feuchte, Druck, Lichtintensität und Beschleunigung/Lage erfassen und aufzeichnen. Als Anzeigefläche für Parameterverläufe dient ein OLED-Farbdisplay. Gespeist werden diese Logger durch hochkapazitive Akkus, sie besitzen Aufzeichnungs-Platz für rund 1 Million Speicherwerte, die einerseits via USB, andererseits aber auch drahtlos über den Funkstandard Bluetooth Low Energy ausgelesen werden können. Letztgenannte Übertragungsmöglichkeit nutzt die Firma Lantal aus, um am Prüfstand mit den kleinen Datenloggern die Druckverhältnisse in den pneumatischen Kissen zu überprüfen. Das Unternehmen setzt ein gutes Dutzend dieser Logger in den Entwicklungslabors ein.

Druckwerte präzise aufzeichnen

Bei entsprechenden Versuchen ist übrigens auch der Flugzeug-Kabinen-Innendruck zu berücksichtigen, da der Luftdruck in den Kissen ja entsprechend dem sich während des Starts und der Landung sowie des Reiseflugs verändernden Umgebungs-Luftdruck nachgeregelt werden muss. Wichtig ist bei der Weiterentwicklung der gesamten Pneumatik, der Elektronik und der zugehörigen Regelungstechnik vor allem, dass die Druck-Werte in den Kissen zusammen mit der Temperatur mit hoher Auflösung erfasst werden können, und zwar durch die internen Sensoren im Bereich von 10 bis 2000 mbar mit einer Messgenauigkeit von ±2 mbar. Kabinen-Innendruck-Diagramm bei einem Flug von Zürich nach Los Angeles. Während des Reiseflugs in grossen Höhen wird der Kabinendruck stark abgesenkt, die Druck-Unterschiede betragen immerhin 220 mbar. Dementsprechend muss auch der Druck in den Sitzpolstern nachgeregelt werden. Quelle: Lantal Textiles AG Der durchschnittliche Kabinen-Innendruck während eines Transatlantik-Fluges beträgt etwa 900 mbar – er wird während des Reisefluges in grossen Höhen stark abgesenkt, bis herab auf ca. 780 mbar – die Druck-Unterschiede betragen also immerhin über 230 mbar, denn der Normaldruck auf der Erdoberfläche liegt bei durchschnittlich 1013 mbar. Entsprechend diesen Druck-Unterschieden ist der Innendruck in den Sitzkissen nachzuregeln, was mit den Loggern auf dem Prüfstand getestet wird. Dazu sind auch die relative Feuchte von 0 bis 100 % und die 3-Achsen-Beschleunigung im Bereich von ±15 g weitere Parameter, die für Versuche dieser Art von Interesse sind. Durchgeführt werden in diesem Zusammenhang auch Crash-Tests mit MSR-Loggern; dabei werden mit sehr hohen Abtastraten sämtliche Druckwerte sowie auch die anderen mit den Loggern speicherbaren physikalischen Parameter mitgeschrieben. Die kleinen Logger überstehen dank ihrer mechanischen Robustheit selbst diese „harten“ Versuchsreihen ohne mechanische oder elektrische Schäden. Die Logger können dank ihrer Robustheit auch unter sehr ungünstigen Umgebungsbedingungen, beispielsweise auch in der Transport- und Logistik-Industrie, der Automobil-Entwicklung und in allen unterschiedlichen Anwendungsbereichen des Maschinen- und Anlagenbaus verwendet werden, denn sie sind für den Temperaturbereich von -20 bis +65 °C spezifiziert.

Daten via Bluetooth und Mobilnetz auch in die Cloud

Die MSR SmartCloud erlaubt beliebige Speicherungen und auch Alarm-Aktionen. Der Logger kann Daten via Bluetooth und Smartphone, Laptop oder mit einer speziellen Box in die Cloud einspeichern, aber auch via USB. Alarme werden dann z.B. per SMS, Mail oder Webbrowser an den Berechtigten ausgegeben. Das Auslesen der Parameter erfolgt bei den Lantal-Tests entweder drahtlos über Bluetooth Low Energy (BLE) oder – je nach Versuchsanordnung – drahtgebunden via USB. Überhaupt ist die Nahbereichs-Funktechnik BLE ein Vorteil für Anwendungen, bei denen Messdaten von schwer zugänglichen Stellen überwacht werden müssen, wie z.B. in anderen Industriesektoren von drehenden Maschinenelementen aus. Der Funk-Standard BLE ermöglicht dem Anwender eine ortsunabhängige Datenübermittlung und -aufzeichnung im 20-m-Radius.

Um örtlich noch unabhängiger zu sein und sogar die Messwerte weltweit auslesen zu können, hat MSR Electronics eine eigene Cloud-Applikation entwickelt: Die vom Datenlogger via Bluetooth zu einem in der Nähe angeordneten Mobilfunk-Interface gesendeten Messwerte werden von diesem Mobilfunk-Gateway in die MSR SmartCloud gesendet, wo sie von beliebigen Orten der Welt passwortgeschützt auch wieder abrufbar sind. Mittels der Smartphone App „MSR DataLogger“ können die Datenaufzeichnungen jederzeit gestartet, gestoppt, ausgelesen und an die MSR SmartCloud gesendet werden. Verfügbar in diesem Cloud-System ist auch eine Alarm-Funktion.

Die Mini-Datenlogger zeigen also mit dieser Anwendung in der Luftfahrt-Technik, dass sie in sehr vielfältigen messtechnischen Applikationen, die über die Maschinen- und Transportüberwachung oder die Logistik hinausgehen, nutzbar sind – auch die Labor- und Prüfstands-Messtechnik sind Einsatzbereiche. Und ähnliche Logger sind auch bereits bei Raumfahrtflügen zur Aufzeichnung mechanischer Belastungen im Einsatz.

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Schock-Datenlogger MSR175: Transportschäden auf der Spur
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MSR Datenlogger liefern Informationen über Transportbelastungen an Gütern aller Art.

Daten sammeln für sichere Transporte

Folgender Bericht ist erschienen in der vnl (Verein Netzwerk Logistik)-Zeitschrift „Logistics Innovation“)

Ausgefeilte Logistikkonzepte sind mittlerweile absolut unverzichtbarer Bestandteil in jeder Industrie- und Gebrauchsgüter-Wertschöpfungskette. Denn Transport und Verteilungswege – ob einfach oder sehr komplex – sind in globalisierten Märkten überall anzutreffen. Die damit verbundenen Haftungs- und Qualitätssicherungs-Probleme dürfen deshalb unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Daraus leitet sich die Notwendigkeit einer lückenlosen Transport-Überwachung von Gütern aller Art in Bezug auf mechanische Beanspruchung oder gar Überbeanspruchung oder auf Überschreitung von Temperatur- oder Feuchtigkeits-Grenzwerten ab. Dies ist mit elektronischen Miniatur-Datenloggern zu realisieren: Sie erfassen und speichern die wichtigsten physikalischen Einwirkungen auf Transportgüter (Beschleunigung/Schock/Stoss/Vibration, Temperatur, relative Feuchte, Luftdruck, Licht) und erleichtern es damit, Logistik-Konzepte zu optimieren und auch Haftungs- und Qualitätssicherungs-Fragen rasch und kostengünstig zu klären.

Sowohl in der Beschaffungs- als auch in der Distributionslogistik sind in den mittlerweile globalisierten Märkten für alle Industrie- und Gebrauchsgüter Transporte unterschiedlicher Art und Dauer nötig. Im Verlauf solcher Transporte können durch unsachgemässe, fehlerhafte oder gar strafrechtlich relevante Manipulation eventuell Beschädigungen, mechanische Überbeanspruchungen oder Fehlbelastungen, thermische oder Feuchtigkeits-Beeinflussungen insgesamt als Verschlechterung der Produktqualität auftreten. Im schlimmsten Fall wäre sogar Zerstörung bzw. Sach-Verlust zu bilanzieren. Zwar lassen sich äussere Beeinträchtigungen nie in allen Fällen von vorneherein ausschliessen, doch durch entsprechende technische Überwachung und Aufzeichnung wichtiger äusserer Umgebungs-Parameter während eines Transportes, kann man im Nachhinein dann immerhin feststellen, ob der Gütertransport von den Umgebungsbedingungen her einwandfrei und ohne Beschädigung und sonstige Beeinträchtigung verlaufen ist oder ob bestimmte Umgebungsbedingungen nicht regelgerecht waren und so die Transportspezifikationen nicht eingehalten wurden. Gelingen solche Nachweise auf fundierte Art, erleichtert dies in allen Fällen die Beantwortung von Haftungs- und Qualitätssicherungs-Fragen oder gibt wenigstens Aufschlüsse darüber, auf welche Weise man bestimmte Beeinträchtigungen in Zukunft verringern oder gar vermeiden kann.

Der Datenlogger MSR165 besitzt einen integrierten 3-Achsen-Beschleunigungssensor zur Messung von Schocks, Stössen und Vibrationen. Es geht also darum, die für eine eventuelle Beeinträchtigung oder Beschädigung eines Transportgutes relevanten physikalischen Umgebungs-Parameter zu erfassen und so dauerhaft und beweissicher zu dokumentieren, dass deren Auswertungen im Nachhinein sichere Aussagen über die einwirkenden äusseren Faktoren ermöglichen. Auch ist nur auf diese Weise eine fundierte Prognose von Massnahmen möglich, mit deren Hilfe künftig ähnliche Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden können. Klar ist, dass hier eine hochmoderne physikalische Mess- und Aufzeichnungstechnik zur Anwendung kommen muss. Wenn die dafür eingesetzten elektronischen Mess- und Aufzeichnungstechnologien dann noch dem neuesten Stand der Technik entsprechen und auch kostenoptimal zur Verfügung stehen, dann spricht nichts dagegen, Transporte aller Art – seien sie sehr kurz oder auch global ausgreifend – auf diese Weise zu überwachen und zu dokumentieren. Die in Seuzach bei Winterthur beheimatete MSR Electronics GmbH hat sich beispielsweise auf die Entwicklung und Fertigung dafür geeigneter moderner Datenlogger spezialisiert. Diese gerade einmal daumengrossen «Kompakt-Labors im Mini-Format» zeichnen ganz spezifische Gruppen von physikalischen Parametern und Messwerten auf und speichern sie zur späteren Auswertung per PC.

Welche Parameter müssen während eines Transportes aufgezeichnet werden?

Die wichtigsten physikalischen Parameter, die man in einer Transport- und Logistikkette überwachen sollte, sind zuallererst Beschleunigungen, Schockereignisse, Stösse und Vibrationen, denn sie können sich sehr negativ auf die mechanische Konstruktion eines jeden Industrie- oder Gebrauchsgegenstandes auswirken. Glastransporte sind nur ein Beispiel. Hier hat sich gezeigt, dass man deutlich über 1000mal pro Sekunde einen zugehörigen Beschleunigungswert aufzeichnen sollte, um auch Vibrationen gut erfassen und in ihrer Frequenzcharakteristik analysieren zu können. Das Ganze natürlich in drei geometrischen Raum-Achsen (x, y, z), um auch Beschleunigungswerte in alle Richtungen zu gewinnen. Ein weiterer wichtiger Parameter ist die Temperatur, denn sie kann ebenfalls die für ein Produkt spezifizierten Transport-Parametergrenzen überschreiten; man denke – als besonders empfindliche Transportgüter – beispielsweise an Gefrierprodukte oder Blutkonserven; aber auch Kunststoff-Elemente oder chemische Güter sind hier zu nennen. Über den Parameter des Taupunktes steht die relative Feuchtigkeit in einem engen Zusammenhang mit der Temperatur. Der Feuchtigkeitsgehalt muss also ebenfalls präzise auf einem Transportweg aufgezeichnet werden, um beispielsweise Korrosion an Metallteilen oder Feuchtigkeits- und Schimmelpilz-Schäden an organischen Stoffen rasch in ihrer Ursache erfassen zu können. Auch Medizinprodukte fallen in diese zu überwachende Kategorie.

Der Luftdruck ist ebenfalls ein bedeutsamer Wert, der z.B. die Eigenschaften von verformbaren Gütern beeinflussen kann. In diesem Zusammenhang seien Hohlkörper aus Kunststoff erwähnt, aber auch gas- oder flüssigkeitsgefüllte, verformbare Behälter. Besonders zum Tragen kommt dieser Parameter bei Luftfracht-Transporten, wo der Innendruck im Luftfahrzeug genau überwacht werden muss. Je nach Typvariante können die Mini-Datenlogger zusätzlich auch rein elektrische Signale, z.B. von speziellen externen Sensoren, genauso wie die Signale der internen Sensoren aufzeichnen. Beispiele wären Versorgungsspannungen bzw. die Signale von zusätzlichen Alarm- oder Akustik-Sensoren, Lichtschranken oder von Schaltern.

Schliesslich ist auch Licht ein wichtiger physikalischer Einflussfaktor, z.B. bei Lebensmitteln, Medizinprodukten, chemischen Stoffen usw. Hier wäre Sonneneinstrahlung eine schädigende Ursache, die leicht auch in Korrelation mit einer Temperaturerhöhung zu setzen wäre. Eine ganz besondere Bedeutung kommt dem Parameter «Licht» jedoch bei der Erkennung von unerlaubten Manipulationen an normalerweise geschlossenen Behältern zu: Lichteinfall deutet auf ein Öffnen hin, was eventuell Rückschlüsse auf eine geplante oder durchgeführte Diebstahlshandlung schliessen lässt. Hierzu muss der aufzeichnende Logger aber geeignet angeordnet werden. Ist er «unsichtbar» platziert, lässt er im Nachhinein durch Auslesen des zugehörigen Zeitpunktes erkennen, wann die Öffnung des Behälters erfolgte. Ist er «sichtbar» platziert – so hat die Erfahrung gezeigt –, dann verhindert diese Sichtbarkeit oftmals eine weitere Manipulation oder den Diebstahl.

Präzise «Zeitstempel» entlarven Schadens-Verursacher

Letztlich kann man mit solchen Datenloggern einen gesamten Transportweg bezüglich der genannten Umgebungs-Parameter überwachen und die Messwerte lückenlos über lange Zeiträume hinweg objektiv aufzeichnen; die Aufzeichnungsdauer von bis zu mehreren Jahren hängt dabei von der Speichergrösse, dem verwendeten Akku und der Häufigkeit der zu erfassenden Werte ab. Welchen Belastungen wurde mein Transportgut ausgesetzt? Datenlogger beantworten diese Frage lückenlos und objektiv. Aus der Grafik lässt sich erkennen, dass während des Transports ein Schlag von über 16 g aufgetreten ist. Die grössten Kräfte sind dabei in der z-Achse aufgetreten. In vorliegendem Anwenderfall fiel das Paket mit dem Transportgut von der Palette eines Staplers. Das Anwendungsspektrum reicht von der einfachen Temperaturüberwachung auf einem Schiffstransport mit dem Logger MSR145 bis hin zur Erfassung ungewöhnlicher Vibrations- oder Schock-Ereignisse, wie sie z.B. beim Herunterfallen von einem Verladekran sehr signifikant auftreten. Und bei Auslandstransporten lässt sich z.B. ganz leicht im Nachhinein die Frage beantworten, wie lange eine Ware im Zoll «ruhend» warten musste. Denn: Sämtliche Messwerte sind immer mit einem exakten «Zeitstempel» versehen, anhand dessen sich der Zeitpunkt eines Ereignisses mit Sekunden-Präzision nachher bei der Auswertung am PC rekonstruieren lässt – ganz bedeutsam bei Beweisführungen. Die Auswertung vieler Messdaten hat in der Praxis schon wertvolle Grundlagen geliefert, um Gerätekonstruktionen oder auch Transportverpackungen zu verbessern, damit Schäden vermieden werden. Und wenn Schäden auftreten, kann man sie exakt einem Verursacher zuordnen.

200 g – in der Transportüberwachung wichtig

Als besonders erfolgreich in der Logistik-Branche erweisen sich beispielsweise die Logger des Typs MSR165 mit einer Schockaufzeichnung bis 15 g (g ist die Erdbeschleunigung), die mittlerweile eine Erweiterung bis hin in den Beschleunigungsbereich von 200 g erfahren haben. Sie können mit spezieller Batterie bis zu fünf Jahre lang aufzeichnen. Die 200-g-Schockmessungen sind für viele Applikationen in der Transportüberwachung wichtig, hier hat die Firma MSR Electronics GmbH eine Menge Entwicklungsarbeit hineingesteckt, um mit einem speziellen Sensor diese Schock-Werte sicher erfassen und aufzeichnen zu können. Sogar einen eigenen Prüfplatz für die Logger mit 200 g Erfassungsbereich hat man sich dafür bei der Firma MSR eingerichtet. Dieser erweiterte Messbereich ist letztlich immer dann von Nutzen, wenn es darum geht, Anwendungen aufzuzeichnen, in denen plötzlich sehr grosse Kräfte auftreten, beispielsweise im Bereich der Transportüberwachung empfindlicher Güter, in der Luft- und Raumfahrt, oder auch bei Fall- und Aufpralltests in der Industrie. Die Datenaufzeichnung des digitalen 3-Achsen-Beschleunigungssensors beginnt wahlweise dann, wenn ein Beschleunigungs-Schwellwert überschritten wird oder zu einem bestimmten Zeitpunkt. 32 Messwerte werden bereits vor dem Schockereignis aufgezeichnet, damit bei einer g-Analyse auch die Vorgeschichte des Schocks betrachtet werden kann. Der Anwender weiss so nicht nur, dass ein harter Schlag erfolgte, sondern erkennt auch den genauen zeitlichen Ablauf des Schlages.

Erfolgsrezepte für den High-Tech-Nischenmarkt

Man bewegt sich als mittelständisches Unternehmen wie MSR Electronics mit diesen Datenloggern in einem Markt, der keine extrem hohen Stückzahlen erwarten lässt, der also einen Nischenmarkt darstellt, der aber durch die vielen benötigten Produkt-Varianten und die sehr unterschiedlichen Anwendungsfälle ein hohes Mass an Technologie-Know-how und Fertigungs-Flexibilität fordert. Interessant – und sicherlich genau deswegen naheliegend: Das Unternehmen lässt nicht im fernen Osten fertigen, sondern arbeitet in der Schweiz mit zuverlässigen Dienstleistern zusammen. Man will bei der MSR Electronics GmbH nämlich seinen Fertigungs-Dienstleister relativ nahe bei sich haben, um auch auf ungewöhnliche und sehr spezielle Anwender-Anforderungen rasch eingehen zu können. Wendelin K. Egli, dipl. El. Ing. HTL, ist Geschäftsführer der MSR GmbH und legt grossen Wert auf ständige Weiterentwicklung der MSR MiniaturDatenlogger. Insgesamt sind diese Randbedingungen charakteristisch für einen Nischenmarkt, und so ist sich das Unternehmen im Klaren, dass man sich in diesem Markt, der sehr viel mit kleinen Stückzahlen und variablem Produkt-Mix zu tun hat, letztlich auch nur mit praxisgerechter Innovation langfristig gut bewähren kann. Deshalb legt Geschäftsführer Wendelin Egli auch grossen Wert darauf, die neuesten messtechnischen Applikations-Trends in Verbindung mit der PC- und Sensor-Technik aufzugreifen und die daraus entstehenden Logger kompakt und sehr flexibel bezüglich ihrer Einsatzmöglichkeiten zu halten. Die Innovationsfreudigkeit, die der Geschäftsführer anführt, zeigte sich zuletzt in der Entwicklung eines äusserst kleinen Funk-Datenloggers (MSR145WD), der nicht nur konventionell die eben genannten Umgebungs-Parameter (unterschiedlich je nach Typvariante) erfasst und speichert, sondern der auch mit Hilfe der Kurzstrecken-Funktechnologie Bluetooth Low Energy (BLE) nicht nur mit einem PC oder Smartphone kommunizieren und dort seine Messdaten darstellen kann, sondern der auch beispielsweise über das Smartphone (oder eine USB-Verbindung mit einem Rechner) seine Daten in eine eigens dafür eingerichtete «Cloud» liefern kann, wo sie dem Anwender weltweit via Netzzugang zur Verfügung stehen. Das Unternehmen hat dafür die «MSR SmartCloud» selbst eingerichtet und betreibt sie auch sorgfältig. Und zwar ohne externen Cloud-Anbieter, um jegliche Abhängigkeiten zu vermeiden und um spezifische Anwender-Wünsche, beispielsweise nach spezieller Verschlüsselung, rasch einprogrammieren zu können.

Vorausdenken: Aktuelle Anwendungen mit Funk

Ganz aktuelle Entwicklungen in dem Unternehmen sind Datenlogger mit Funk-Sensoren. Diese Logger nennen sich MSR385WD und arbeiten im lizenzfreien 868-MHz-ISM-Band. Mittels Mini-Sendemodulen ermöglichen sie dem Anwender, Temperatur-, Feuchte- und Druckwerte über lange Zeiträume selbst bei hohen Betriebstemperaturen von bis zu 125 °C permanent aufzuzeichnen. Die Mini-Sendemodule senden dabei die Messwerte über eine Distanz von bis zu 500 m an den Datenlogger, welcher Daten von bis zu zehn Sendemodulen empfangen und speichern kann – ideal für Versuche oder Nahbereichs-Logistik. Die Spannungsversorgung der Sendemodule erfolgt – je nach gewähltem Gehäuse-Typ – mittels wieder-aufladbarem Li-Po-Akku 260 mAh oder einer 900 mAh, Li-SOCl2-Batterie. Ein optimiertes Power-Management sorgt dafür, dass die Energieversorgung der Sendemodule je nach Häufigkeit der Messungen und Funkübertragungen für bis zu fünf Jahre gewährleistet wird.

Künftig soll es auch den für Transportüberwachungen sehr beliebte Typ MSR165 mit GPS-Positionsdaten-Aufzeichnung geben – und noch weitere Innovationen: Man denkt bei MSR Electronics z.B. an die Nutzung des Mobilfunks, um die Daten auch über grössere Distanzen hinweg drahtlos zu übertragen. Deutlich hat man nämlich in der letzten Zeit festgestellt, dass sehr viele Anwender unbedingt die Logger-Daten in einer Cloud ablegen möchten, denn so haben sie permanenten und weltweiten Zugriff auf die jeweils mit den Logger überwachten Güter oder Anlagen. Die Mobilfunk-Datenübertragung bietet sich hier natürlich an, um einen weiteren Kommunikations-Kanal in die Cloud hinein zu schaffen.

Anwendungen ausserhalb der Transportüberwachung

Vielfältige Applikationsmöglichkeiten ergeben sich für diese kleinen Datenlogger nicht nur in der Transportgüter- Überwachung, sondern auch in der allgemeinen physikalischen Messtechnik und der Qualitätssicherung. Beispielsweise kann man durch Vibrationsüberwachung an Maschinen rechtzeitig drohende Lagerschäden aufdecken (vorbeugende Wartung), man kann mechanische Belastungsmessungen anhand von Vibrationserfassung realisieren, mechanische Resonanzen ermitteln, in Prüffeldern Langzeit-Temperaturuntersuchungen vornehmen, Fahrkomfort-Messungen an Schienen- und Strassenfahrzeugen durchführen und Temperatur-/Feuchte-Dauerüberwachungen an wertvollen Kunstgegenständen im Museum zu Beweiszwecken vornehmen. Auch Kraft- und Druckmessungen an medizinischen Untersuchungs- sowie Gesundheits- und Fitnessgeräten wurden bereits realisiert.

Spektakulär zeigen sich auch die Anwendungen zur Vibrationsmessung durch MSR Datenlogger am amerikanischen Raumfrachter «Cygnus». Der unbemannte Raumfrachter der Firma Orbital Science bringt für die US-Raumfahrtbehörde NASA Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS. Die Datenlogger von MSR waren inzwischen schon drei Mal (inkl. Testmission) für die Orbital im Einsatz, stets zur Aufzeichnung von Transportbelastungen im Frachtraum. Die im Oktober letzten Jahres im Schweizer Fernsehen SRF porträtierte dritte Cygnus-Mission – Orb3 – verlief für Orbital leider nicht erfolgreich, da die Antares-Rakete einige Sekunden nach dem Start explodierte. Doch immerhin kommt es für die MSR Electronics GmbH einem ehrenden «Ritterschlag» gleich, dass ihr Produkt von der US-Raumfahrtbehörde ausgewählt wurde.

Unabhängig sein – Pluspunkt für künftige Innovationen

Wendelin Egli zieht als Fazit zum spannenden und erfolgreichen Leben seines Unternehmens in der High-Tech-Nische: «Wir haben unsere Strategie nie verlassen, unsere eigenen Wege zu gehen, sowohl was die Innovation betrifft als auch unsere wirtschaftlichen Perspektiven. Die eigenen Wege zu gehen heisst, dass man positive Erfahrungen macht, dass man natürlich auch hin und wieder Lehrgeld zahlen muss. Doch selbst das zahlt sich aus», ist sich der Geschäftsführer absolut sicher, «das alles zeigt, dass wir eigenständig sind, und diese Eigenständigkeit lässt uns frei sein für die künftigen Innovationen.»

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Zellkulturexperimente unter Schwerelosigkeitsbedingungen an Bord des F-5E Tiger Kampfflugzeuges der Schweizer Luftwaffe

Zellkulturexperimente unter Schwerelosigkeitsbedingungen an Bord des F-5E Tiger Kampfflugzeuges der Schweizer Luftwaffe

Autor: Prof. Dr.med. Dr.rer.nat. Oliver Ullrich

Die Universität Zürich und die Schweizer Luftwaffe führen seit 2010 gemeinsam ein einzigartiges Forschungsvorhaben in der Weltraummedizin durch. Hierbei wird die Schwerelosigkeit, welche durch Flugmanöver während regulärer militärischer Übungsflüge entsteht, für Forschungen an menschlichen Zellen eingesetzt. Dafür wurde vom Forschungsteam ein spezielles „fliegendes Labor“ entwickelt, welches in einen Kampfjet des Typs F-5E Tiger der Luftwaffe eingebaut werden kann. Der Datenlogger MSR145 von MSR Electronics ist wesentlicher Bestandteil dieses Systems.

Prof. Dr.med. Dr.rer.nat. Oliver Ullrich

Professor für Anatomie und Direktor des Anatomischen Instituts, Universität Zürich und Honorarprofessor für Weltraumraumbiotechnologie, Universität Magdeburg

Prof. Dr.med. Dr.rer.nat. Oliver Ullrich Der 1970 in Berlin geborene promovierte Arzt und Biochemiker Prof. Oliver Ullrich leitet verschiedene internationale weltraummedizinische und gravitationsbiologische Forschungsprojekte, u.a. auf der Internationalen Raumstation (ISS), bei der chinesischen Weltraummission Shenzhou-8, auf Forschungsraketen und Parabelflügen. Er ist gewähltes Akademiemitglied auf Lebenszeit der International Academy of Astronautics, Leiter Raumfahrtmedizin / Space Life Sciences und Mitglied des Vorstandsrates der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin (DGLRM), sowie Mitglied in verschiedenen Gremien der internationalen Raumfahrt.

Forschung in Schwerelosigkeit und unter Weltraumbedingungen ist sehr limitiert, schwer zugänglich, aufwendig und kostenintensiv. Wer in Schwerelosigkeit forschen will, muss entweder Experimente für die Internationale Raumstation (ISS), für Forschungsraketen oder für Parabelflüge beantragen. Es vergehen oftmals viele Monate, mitunter auch viele Jahre, bevor das eigentliche Experiment beginnen kann. Schnelle und wiederholte Versuchsabläufe, wie sie in der Biomedizin üblich und erforderlich sind, lassen sich daher mit dem bisherigen Repertoire an Forschungsmöglichkeiten in Schwerelosigkeit kaum realisieren.

Forschen in der Schwerelosigkeit mit dem fliegenden ARES-Labor

Mit dem Projekt ARES (Aircraft-based Reduced-gravity Experimental System) gingen Prof. Dr. Dr. Oliver Ullrich von der Universität Zürich und Hauptmann Dr. Marc Studer, Berufsmilitärpilot der Schweizer Luftwaffe, gemeinsam einen neuen Weg: Statt des einmalig pro Jahr stattfindenden Grossexperiments mit langer Vorbereitungszeit ermöglicht ihr Ansatz viele kleine, schnell wiederholbare Experimente mit kurzen Vorbereitungszeiten. Ermöglicht Forschung in der Schwerelosigkeit: ARES-Experimentsystem im Kampfjet des Types F-5E Tiger Ähnlich wie in einem normalen Labor auf der Erde sind Versuche nun in Tagen bis Wochen durchführbar. Der Luftwaffe entstehen durch dieses Projekt keine zusätzlichen Kosten, denn das Flugmanöver mit extremen Steig- und Sinkflügen, bei denen 40 Sekunden Schwerelosigkeit erzeugt wird, findet am Anfang eines regulären militärischen Übungsfluges statt. Während des Parabelmanövers führt eine im Tiger-Kampfjet installierte Versuchsapparatur Experimente mit lebenden menschlichen Zellen vollautomatisch aus. Dafür wurde eine spezielle Experimentapparatur entwickelt, die eine programmierbare und automatisierte Durchführung von sechs unabhängigen Zellkulturexperimenten an Bord erlaubt.

Mittels eines standardisierten Parabelmanövers werden bis zu 45s Schwerelosigkeit in einer Qualität von weniger als 0,05g in allen Achsen erreicht. Ihr Hauptaugenmerk richten die Forscher auf die Fehlfunktion des menschlichen Immunsystems in der Schwerelosigkeit, eines der Hauptprobleme der bemannten Raumfahrt. Die Experimente helfen aber auch zu verstehen, ob Zellen nur in Anwesenheit der Schwerkraft korrekt funktionieren und warum.

Mini-Datenlogger MSR145 als integrale Bestandteile der Steuereinheit des Experimentsystems

Schwerelos im Auftrag der Forschung: Prof. Dr.med. Dr.rer.nat. Oliver Ullrich während eines Parabolfluges in Bordeaux (F). Zwei MSR145 Datenlogger messen während der Flüge kontinuierlich zuverlässig und präzise die Beschleunigungen in allen drei Achsen, sowie Druck und Temperatur. Die Datenlogger MSR145 von MSR Electronics werden auch bei der Standardisierung und Training des Parabelmanövers durch Piloten der Luftwaffe eingesetzt. Zudem dienen die Datenlogger der sorgfältigen Temperatur-Überwachung der transportierten menschlichen Zellen von der Universität Zürich zum Militärflugplatz Emmen.

Neben dem Forschungsprojekt ARES wird der Datenlogger MSR145 vom Wissenschaftlerteam der Universität Zürich auch zur Überwachung der Beschleunigung in alle drei Achsen auf Parabelflügen mit dem Airbus A300 (Bordeaux-Merignac) eingesetzt.

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