Mini-Datenlogger helfen bei der Optimierung von Sprungkissen
Messdatenerfassung mit MSR165 Datenloggern
Autor: Dipl.-Ing.(FH) Reinhold Steinlechner, efficiency – Ingenieurbüro, Jenbach, Österreich
Luftkissen für Fun-Sportarten wie Turmspringen, Freeclimbing, Snowboard oder BMX müssen höchsten Sicherheitsanforderungen genügen. Mit Hilfe von MSR Datenloggern haben Entwickler der österreichischen Firma Airpatrol die G-Kräfte, welche beim Landen im Sprungkissen auf den Springer wirken, bestimmt und analysiert.
Wenn sich in einem Film ein Stuntman per Fenstersprung aus einem brennenden Haus rettet, so nimmt ihn darunter ein Luftkissen in Empfang – gut möglich, dass dies von Airpatrol stammt. Die österreichische Firma beschäftigt sich seit Jahren mit der Entwicklung und Produktion von Sprungkissen. So hat sie unter anderem das Luftkissen „AIR2BAG“ entwickelt, welches sich in der Freestyle-Szene durchgesetzt hat. Der überdimensionierte Airbag kommt beispielsweise bei Funsport-Veranstaltungen in Einsatz.
Sicherheit geht vor
Airpatrol befasst sich intensiv mit der sicheren Anwendung und Auslegung von Luftkissen und hat dazu eigens ein Sicherheits- und Überwachungssystem entwickelt. Der „Airbaganalyzer“ für den Betrieb von Air Bags wurde von Airpatrol in enger Zusammenarbeit mit dem österreichischen TÜV entwickelt und signalisiert Springenden durch optische und akustische Signale die Einsatzbereitschaft des Sprungkissens. Eine wesentliche Rolle in Punkto Sicherheit von Luftkissen spielt die körperliche Belastung der Benutzer – welchen Beschleunigungskräften sind sie ausgesetzt? Mit Datenloggern von MSR Electronics lassen sich hochpräzise die G-Kräfte messen, welche bei einer Landung ins Sprungkissen auf den Springenden einwirken. Zur schnellen Aufzeichnung mit 1600 Hz in drei Achsen setzt Airpatrol zur Messdatenerfassung den Schock-Datenlogger MSR165 mit externem 3-Achsen-Beschleunigungssensor ein. Das gerade mal daumengrosse Datenerfassungsgerät erlaubt Schocküberwachungen bis ±15 g, möglich wären auch ±200 g. Die Speicherkapazität von über zwei Millionen Messwerten reicht zur Aufzeichnung von über 10’000 Stössen aus; mittels microSD-Karte lässt sich die Kapazität des Loggers auf über 1 Milliarde Messwerte erhöhen. Die vom Datenlogger aufgenommenen Messwerte der Sendemodule können via USB-Schnittstelle ausgelesen und mit der MSR-PC-Software zur Datenanalyse weiter verarbeitet werden.
Belastungsverlauf bewerten, Grenzen der Absprunghöhe ermitteln
Ziel der von Airpatrol kürzlich durchgeführten Messungen mit dem AIR2BAG war es, die Belastungsverläufe der Springenden zu erfassen, sowie die Grenzen der Absprunghöhe zu ermitteln. Die Testpersonen trugen den Datenlogger während der Sprünge am Unterschenkel. Parallel zu den Messdatenaufzeichnungen wurde mit einer High-Speed-Kamera jeweils die genaue Landeposition des Springenden gefilmt und anschliessend mit dem gemessenen Beschleunigungsverlauf verglichen. Mittels Datenlogger konnten auch Drehbewegungen des Springers in der Luft gemessen und in der Darstellung des 3-Achsen-Verlaufes analysiert werden.
Aufgrund der Messwertaufzeichnungen konnte Airpatrol feststellen, dass die gemessenen Beschleunigungsverläufe im Aufprall bei definierter Absprunghöhe weitestgehend unbedenklich sind. Die Auswertung der Messdaten ermöglicht der Firma zudem die weitere Optimierung des AIR2BAG und erlaubt so den Springenden eine noch sanftere Landung auf dem Luftkissen mit noch geringerer Belastung.
Dürfen wir auch Ihnen bei Ihrer Messdatenerfassung behilflich sein? Wir beraten Sie gerne!
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